Die Kunst des Liebens

Autor: Erich Fromm
Kurzbeschreibung von: LSB-Absolvent_in

Dieses Buch habe ich gewählt, weil sich Fromm darin mit der Liebe beschäftigt. Mein  Workshop heißt „Mein Leben meistern, was unterstützt mich dabei?“ Ich erfahre Unterstützung in mir selbst und im Außen. Dh. ich muss mich erst mal auf die Suche machen in mir selbst. Und wohin richte ich die Aufmerksamkeit in mir selbst? Wie erfahre ich „Antworten“ in mir selbst?

Wie komme ich zu diesem liebe-vollen Teil in mir selbst, von dem ich Unterstützung erbitte?

Fromm möchte seine Leser davon überzeugen, dass alle seine Versuche zu lieben fehlschlagen müssen, sofern er nicht aktiv versucht, seine ganze Persönlichkeit zu entwickeln, und es ihm so gelingt, produktiv zu werden. Ich würde das als „Liebe in Aktion“ bezeichnen.

Er möchte zeigen, dass es in der Liebe zu einem anderen Menschen überhaupt keine Erfüllung ohne die Liebe zum Nächsten, ohne wahre Demut, ohne Mut, Glaube und Disziplin geben kann. In einer Kultur, in der diese Eigenschaften rar geworden sind, wird die Fähigkeit zu lieben nur selten voll entwickelt.

Dazu stellt sich für mich die Frage, kann ich überhaupt jemanden lieben, wenn ich mich selbst nicht lieben kann?

Generell stellt sich im Buch die Frage, ob Lieben eine Kunst ist? Wenn ja, dann wird von dem, der diese Kunst beherrschen will, verlangt, dass er etwas weiß und dass er keine Mühe scheut. Oder ist die Liebe nur eine angenehme Empfindung, die man rein zufällig erfährt, etwas was einem sozusagen „in den Schoß fällt“, wenn man Glück hat?

Kaum einer nimmt an, dass man etwas tun muss, wenn man es lernen will zu lieben. Oft geht es darum, wie man es erreicht, geliebt zu werden, wie man liebenswert wird.

Es ist nun mal so, dass sich der Mensch von der Einheit getrennt fühlt. Sei es durch seine Geburt, wo er aus dem Paradies (des Versorgt-Werdens) herausfällt oder wenn wir aus biblischer Sicht die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies betrachten. Und das tiefste Bedürfnis des Menschen ist demnach, seine Abgetrenntheit zu überwinden.

Somit begeben wir uns auf die Suche nach diesem „glückseligen“ Zustand und durchleben verschiedenste Erfahrungen. Vereinigung durch Konformität, Alkoholismus, Drogen ….

Für mich sind das einfach menschliche Erfahrungen wo man sich wiederfindet. Und sich auch irgendwann mal die Frage stellt, ist es DAS?

Oder befinde ich mich in einer Abhängigkeit? Will ich das noch?

Vielleicht stellt sich jedem Menschen einmal die Frage, wer bin ICH? Und der Wunsch, sich selbst kennenlernen zu wollen.

Und gibt es etwas wo ich mich nicht mehr getrennt fühle und auch nicht abhängig?

Fromm spannt den Bogen zur Liebe.

Liebe kann man nicht „wissen“. Liebe heißt sich einlassen auf das Unbekannte. Und seine Liebesqualitäten zu entfalten.

Liebe kann man mit dem Verstand nicht denken. Für mich ganz wichtig, dass wir uns auf unser Spüren einlassen. Tief eindringen in Räume, Träume, … stets verbunden mit der Liebe. Ich denke, wir müssen uns ganz bewusst für die Liebe entscheiden und sie bitten, bei uns zu sein.

 

Selbstliebe

Selbstliebe zu üben, zu lernen, wieder herauszufallen, mich wieder auf den Weg zu machen – das lerne ich immer wieder. Und in Phasen, wo mir Selbstliebe ganz gut gelingt, erlebe ich mich als sehr freud- und kraftvoll. Auch im Frieden mit dem Außen, so wie es ist.

Fromm schreibt zum Thema Selbstliebe, dass es oft als Sünde bezeichnet wurde, sich selbst zu lieben. Sprich Selbstliebe ist gleich Selbstsucht. Oder gleich Narzißmus.

Aber das ist ein Trugschluss. Wenn es eine Tugend ist, meinen Nächsten zu lieben, dann muss es auch eine Tugend sein, mich selbst zu lieben. Da ja auch ich ein menschliches Wesen bin.

Ich habe diese Bestätigung in meinem Leben erfahren.

Und dies zu vermitteln, wie wichtig Selbstliebe im Leben jedes Menschen sein soll, ist mir ein Anliegen. Jedenfalls ist Selbstliebe ein wichtiger Aspekt dafür, mein Leben zu meistern.

Liebe zu mir selbst ist untrennbar mit der Liebe zu allen anderen Wesen verbunden.

In meinem Workshop nehmen wir uns die Zeit dafür, was in mir gibt mir Kraft, erfreut mich, was sind meine Gaben? … was nehmen andere an Gaben in mir wahr?

Wir beobachten ja bei allen, die fähig sind, andere zu lieben, dass sie auch sich selbst lieben.

Liebe ist grundsätzlich unteilbar, man kann die Liebe zu anderen Liebes-„Objekten“ nicht von der Liebe zum eigenen Selbst trennen.

Die Bejahung des eigenen Lebens, des eigenen Glücks und Wachstums und der eigenen Freiheit ist in der Liebesfähigkeit jedes einzelnen verwurzelt, das heißt in seiner Fürsorge, seiner Achtung, seinem Verantwortungsgefühl und seiner Erkenntnis.

Zitat Meister Eckharts:

„Hast du dich selbst lieb, so hast du alle Menschen lieb wie dich selbst. Solange du einen einzigen Menschen weniger lieb hast als dich selbst, so hast du dich selbst nie wahrhaft liebgewonnen – wenn du nicht alle Menschen so lieb hast wie dich selbst, in einem Menschen alle Menschen: und dieser Mensch ist Gott und Mensch. So steht es recht mit einem solchen Menschen, der sich selbst liebhat und alle Menschen so lieb wie sich selbst, und mit dem ist es gar recht bestellt.

Fromms Buch hat mich dazu bewogen, mich mit dem Thema Selbstliebe auseinanderzusetzen und die Selbstliebe immer wieder in mein Leben zu bringen. Und es auch anderen Menschen nahezubringen.

Und dies erfordert eben Zeit, Disziplin, Übung, Verantwortung, …. Ein Hinschauen, ein Lernen. Natürlich auch Mut, sich auf neue Sichtweisen einzulassen. Und neue Erkenntnisse umzusetzen im Leben … Mein Leben meistern, vieles unterstützt mich dabei <3

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