Das Buch hatte für mich einen sehr interessanten, spannenden und ansprechenden Titel. Ein Titel, der sehr aussagekräftig ist, und gleichzeitig zum Lesen anregt. Denn wer wünscht sich in manchen Situationen nicht mehr Gelassenheit? Denn der Autor beschreibt in diesem Buch mehrere Methoden, Denk- und Sichtweisen, die auch in stressigen Situationen anwendbar und auch in den Alltag integrierbar sind. Das Leben hält viele Herausforderungen für jeden Menschen bereit, und es ist nicht immer leicht Ruhe zu bewahren, gerade aus diesem Grund, ist es schön, wenn man während dem Lesen bereits eine Veränderung spürt. Denn es ist ein Buch, welches zum Nachdenken anregt, und auch sehr bereichern kann. Für mich ist Gelassenheit ein Ziel und es wird noch viele Situationen geben, wo man, vor allem retrospektiv gelassener bewältigen hätte können. Ich denke die „Kunst“ der Gelassenheit besteht darin, auch in der Situation gelassen zu bleiben und den eventuell „vorhandenen Stress“ oder das Gefühl das dann hochkommt, mit innerer Ruhe und Gelassenheit zu meistern.
Worte über den Autor
Über den Autor: Thomas Hohensee, geboren 1955, war viele Jahre als Jurist und Schuldnerberater tätig. Danach absolvierte er eine Ausbildung im Deutschen Institut für Rational — Emotive und Kognitive Verhaltenstherapie. Er lebt als Autor und Couch für Persönlichkeitsentwicklung in Hamburg. Er ist außerdem Verfasser von den Bücher: „Erleuchtung in sieben Tagen“ und „Glücklich wie ein Buddha“. Das Buch „Gelassenheit beginnt im Kopf‘ ist 2007 im Kreuz Verlag erschienen.
Inhaltliche Zusammenfassung des Buches
Der Autor Thomas Hohensee greift in seinem Buch „Gelassenheit beginnt im Kopf‘ zuerst die Frage auf, aus welchem Grund wir immer wieder gestresst sind. Das Leben ist ein ständiges auf und ab und fordert uns täglich neu heraus. Vor allem, wenn man sich Pläne gemacht hat und sich vorgenommen hat, ruhig und gelassen in den Tag zu starten, kommt es oft anders als man denkt. Unvorhergesehenes kommt dazwischen und dann beschleunigen sich die Dinge und schon befinden wir uns in einem Wechselbad der Gefühle. Wir leben in keiner heilen Welt. Wie soll man da immer gelassen bleiben?
Gelassenheit in schwierigen Zeiten zu bewahren, das ist eine echte Herausforderung. Wir können uns mit unseren Überlegungen und Phantasien Stress bereiten, aber ebenso sind wir in der Lage mit Hilfe unserer Gedanken inneres Gleichgewicht und Gelassenheit zu schaffen. Der Autor zitiert in diesem Zusammenhang den Philosophen Epiket, der vor über 2000 Jahren schon sagte: „Nicht die Dinge selbst, sondern die Vorstellung von den Dingen beunruhigt die Menschen“.
Zusammen mit anderen Philosophen entwickelte er die Philosophie der Stoiker. Noch heute ist die stoische Ruhe ein Inbegriff von unerschütterlicher Gelassenheit. Die Theorie der Stoiker wurde von amerikanischen Psychotherapeuten aufgegriffen und daraus entstand die kognitive Verhaltenstherapie, an welcher sich der Autor in diesem Buch orientiert. Thomas Hohensee bezeichnet die Erde als sogenannten „Ausbildungsplanet“ auf dem wir alle sind, um Gelassenheit und Glück zu lernen, denn unsere Fähigkeit uns zu freuen, ist ständig in Gefahr, wenn wir nicht lernen Gleichmut zu entwickeln. Gelassenheit ist eine Lebensaufgabe, die man nicht in Minuten, Tagen oder Wochen hinter sich bringen kann. Da wir Menschen sehr viele Verhaltensmuster besitzen, werden wir immer wieder ins alte Stressmuster zurückfallen. Der Autor verbucht dies jedoch als Erfolg, da dies bedeutet, dass wir einen Lernprozess begonnen haben und wir werden Fortschritte machen, und ab und zu Rückschritte, auch das kann man gelassen nehmen. Man wird in unvorhergesehenen, noch nie da gewesenen Situationen wieder zum Anfänger, aber auch das hat sein gutes, da jeder Tag ein Neubeginn ist und man es auch als Geduldsübung ansehen kann.
Thomas Hohensee legt Wert darauf, Gelassenheit als Übung anzusehen, damit zu experimentieren und dabei auch noch Spaß zu haben, und wenn Sie während dem Lesen bereits gelassener werden, üben Sie richtig. Der Autor unterteilt das Buch in drei große Kapitel, wobei das erste am besten ausgeführt ist.
1) Das Denken entspannen
Denken und Fühlen sind in direktem Zusammenhang zu sehen. „Wir fühlen und handeln so, wie wir denken“. Dieser Satz hat für den Autor eine enorme Tragweite. Der Psychologe Albert Ellis hat den uralten Gedanken wieder aufgegriffen, nämlich das unsere Gefühle nicht von den Ereignissen abhängen, sondern von unseren
Gedanken. Er nannte diesen Zusammenhang für das ABC der Gefühle. A steht für „activating event“ (Ereignis, das die Gedanken aktiviert), B für „belief‘ (Gedanken, Überzeugungen) und C für „consequences“ (Reaktionen, Folgen, nämlich Gefühle und Handlungen). Folglich nannte er diese Kette „ABC — Denken“. Die meisten Menschen sind jedoch „A-C Denker“, da sich dieses Denken tief in unsere Sprache und Kultur verankert hat. Es besteht immer die Gefahr, in den Sog des
„Mainstream“ Denkens hineingezogen zu werden und sich als Opfer der Umwelt anzusehen. Das A-C Denken hat zahlreiche Auswirkungen, denn wenn es zutrifft, dass unsere Gefühle und Handlungen von den Ereignissen um uns herum abhängen, sind wir den Ereignissen hilflos ausgeliefert. Jedes Geschehene kann uns dann ärgern, enttäuschen, ängstigen oder auch erfreuen und beruhigen.
Thomas Hohensee schreibt, dass wir uns am meisten dadurch aus dem inneren Gleichgewicht bringen, weil wir die Dinge übertrieben bewerten. Anstatt uns an die Tatsachen zu halten, dramatisieren wir die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft. Man erkennt diese Bewertungen an emotional stark aufgeladenen Wörtern wie: „furchtbar, schrecklich, katastrophal, toll, wunderbar, großartig“ genauso wie Begriffe wie: „immer, alle, total, völlig, nie, niemand“. Diese Begriffe haben schon längst Einzug in unsere Alltagssprache gehalten. Doch wir reden nicht nur dramatisch, auch unsere Phantasie geht häufig mit uns durch (Wer geht hier mit wem durch? ).
Was heißt übertreiben? Thomas Hohensee erklärt, dies sei im Grunde ziemlich einfach. Wenn Sie mehr Wut, Angst, Enttäuschung, Begeisterung, spüren, als Ihnen lieb ist, können Sie davon ausgehen, dass Sie übertreiben. In Wirklichkeit sind die meisten Dinge weder grauenhaft noch super, sondern einfach so in Ordnung, nicht mehr und nicht weniger. Wichtig ist, Stressgedanken zu erkennen. Wenn wir z.B. „alles“ „schrecklich“ finden und daran glauben, dass sowieso „immer“ „alles“ den Bach hinuntergeht, muss es uns nicht wundern, dass so viele Menschen unter Depressionen und Panikattacken leiden. Auch in unseren Nachrichtensendungen wird oft überdramatisiert und dies wirkt sich natürlich auch auf die Zuschauer aus, denn auch über die Körpersprache (angespannt) und die Stimmlage (ernst) werden oft unterschwellige Botschaften übermittelt wie z.B.. Hört euch das an! Das darf doch nicht wahr sein! Ganz schlimm wieder heute!
Doch wie können wir uns beruhigen und das Denken entspannen? Innere Ruhe ist ein Gefühl, das wir mit entsprechendem Denken hervorrufen können. Der Autor stellt kleine Auswahl beruhigender Gedanken vor:
Nicht jeder dieser Sätze passt für alle Menschen in allen Situationen. Darum lohnt es sich, eigene Ideen und Formulierungen zu finden. Im Kern geht es darum Übertreibungen und Dramatisierungen zu vermeiden. Man muss nicht jedes Geschehen extrem ernst und wichtig nehmen.
Thomas Hohensee schreibt in seinem Buch über „Gelassenheit beginnt im Kopf‘, dass wir die Wahl haben, wie wir über etwas denken und darauf reagieren. Oft leiden wir nur selbst unter unserem Denken. Das Glück eines gelassenen Lebensstil erfahren nur wir selbst unmittelbar. Wir haben die Möglichkeit, Gedanken festzuhalten oder loszulassen oder durch andere zu ersetzen. Diese Fähigkeit ist der Schlüssel zur Gelassenheit. Wichtig ist dabei, sich seine Gedanken bewusst zu machen, sie auf ihre Nützlichkeit prüfen und, wenn nötig, durch solche zu ersetzen, die einem helfen, sich so zu fühlen und so zu handeln, wie man möchte. Der Autor geht dabei noch auf viele spezielle Situationen ein, wie auf Trennung und Scheidung, den Umgang mit dem Tod, auf die Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung, über das gelassen Alt werden und auf Krankheit.
Als die ersten Schritte zur Gelassenheit bezeichnet der Autor, die Gedanken wahrzunehmen, bewusst darauf zu reagieren, manche Denkgewohnheiten zu überdenken und dabei einen klaren Kopf zu haben.
2) AbschaIten
Thomas Hohensee hat in seinem Buch „Gelassenheit beginnt im Kopf‘ geschrieben, dass sich viele Menschen wünschen, Stressgedanken loszulassen und darüber hinaus auch einmal eine Zeit lang überhaupt nichts zu denken. Die Antwort darauf erscheint paradox. Es ist nicht möglich, nicht zu denken, und trotzdem kann man zeitweise Ruhe vor seinen Gedanken finden. Der Autor erklärt dazu folgendes: Denken bedeutet Wahrnehmung, also Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken, erst einmal außerhalb von uns. Wir können aber auch Dinge in unsere geistigen Welt wahrnehmen, also vor unserem inneren Auge Menschen und Gegenstände sehen, mit unserem inneren Ohr Stimmen und Geräusche hören und so weiter. Alle Erinnerungen setzen sich aus Gesehenem, Gehörtem und Gefühltem zusammen. Außerdem gehört zum Denken, die Fähigkeit unsere Aufmerksamkeit zu lenken. Wir beurteilen alle Eindrücke und verbinden diese mit Gefühlen. Dadurch, dass wir unsere Aufmerksamkeit lenken können, können wir diese Fähigkeit nutzen uns die gewünschte Pause zu verschaffen. Wir können von einer Sekunde zur anderen Ruhe haben, wenn wir uns von unangenehmen Themen abwenden und uns angenehmen oder neutralen Themen zuwenden. Dabei ist „Loslassen“ ein wichtiges Thema. Darauf geht der Autor in seinem Buch „Gelassenheit beginnt im Kopf‘ auch noch näher ein. Genauso wichtig ist es Pausen zu machen und sich diese auch zu gönnen. Nach einer Pause fällt es uns leichter Dinge wieder mit frischen Augen zu betrachten.
Weiters beschäftigt sich Thomas Hohensee mit dem Thema der Inneren Freiheit.
Diese wunderbare Freiheit können wir für uns oder gegen uns arbeiten lassen. Kaum jemand setzt seine innere Freiheit bewusst gegen sich ein. Nein, wir handeln die meiste Zeit einfach so, wie wir es bei anderen beobachtet haben. „Man“ regt sich eben über bestimmte Sachen auf. Gerade in kritischen Situationen, lassen sich die Menschen meist eine Hintertür offen und neigen dazu, die Verantwortung für Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen abzulehnen.
Um innerlich frei zu sein, empfiehlt es sich, über Ereignisse verschieden denken zu können, z.B. wahlweise pessimistisch oder optimistisch, gelassen oder verärgert, sorgen — oder vertrauensvoll. Der Autor schreibt, dass man drei Dinge für ein entspanntes Leben braucht:
Außerdem gibt Thomas Hohensee in seinem Buch „Gelassenheit beginnt im Kopf‘ noch Anleitungen für eine Glücks- und eine Ruhemeditation. Auch Achtsamkeit mit allen Sinnen und eine ruhige Umgebung sind wichtige Faktoren um sich in Gelassenheit zu üben.
3) Das Leben genießen
Eine der zentralen Aussagen dieses Buches ist, dass nicht die Dinge es sind, die uns beunruhigen, sondern die Gedanken, die wir uns darüber machen. Das bedeutet, dass wir sowohl Ruhe als auch Unruhe in uns tragen. Die äußeren Ereignisse sind immer nur der Anlass für unsere Reaktionen. Wie die Reaktion ausfällt, das bestimmen wir, ob uns dies bewusst ist oder nicht. Das ABC der Gefühle ist der Ansatzpunkt für den inneren Weg zur Ruhe. Wir können die Stressgedanken durch andere ersetzen. Es steht uns frei, unsere Aufmerksamkeit von einer Sache zu einer anderen zu lenken, beispielsweise zu unserem Atem. Dadurch bekommen wir Abstand zu unseren Problemen. Wir brauchen nicht zu befürchten, dass wir mir einer gelassenen Einstellung so entspannt sind, dass wir unsere Probleme nicht mehr lösen wollen. Aber man hält nicht mehr jede Kleinigkeit für änderungsbedürftig und einige Probleme lösen sich in Luft auf, weil man mit einem entspannten Geist erkennt, dass man sie sich nur eingebildet hat. Der Autor gibt an, dass man mit der Lösung von Problemen nicht allzu wählerisch sein sollte. Denn eine Lösung ist eine Lösung. Wir sollten uns nicht auf eine bestimmte Vorstellung kaprizieren, wie ein Problem gelöst werden müsste, und erreichbare Lösungen nicht ausschlagen. Um ein Problem zu lösen, braucht man Motivation, denn ohne Motivation keine Bewegung. Die Gründe etwas zu tun, sind so verschieden wie die Menschen selbst. Auch Selbstvertrauen ist für einen entspannten Lebensstil von notwendig. Jeder kann sein Selbstvertrauen ganz allein stärken. Dazu ist laut dem Autor Thomas Hohensee folgendes notwendig. – jeden Erfolg und jede Leistung anerkennen, auch die kleinen, die man übersieht, – Misserfolge und Fehler nicht überbewerten.
Auf diese Weise ermutigt man sich. Es ist nicht empfehlenswert, zu warten, bis andere einen loben. Ebenso sollte man nicht darauf warten, bis andere Menschen einen kritisieren. Deshalb darf man die eigenen Fehler ruhig eingestehen, ohne sie zu dramatisieren. Niemand ist perfekt.
Auch Optimismus und positives Denken ist notwendig, um gelassener mit vielem umzugehen. Der Autor weist auch auf die Intuition hin, welche eine entscheidende Hilfe bei der Lösung von Problemen sein kann. Ausserdem ist es auch wichtig genießen zu lernen, sich Zeit lassen und sich sich wohlzufühlen.
Was gewinnt man durch einen gelassenen Lebensstil? Dieser Frage widmet sich der Autor auf den letzen Seiten des Buches „Gelassenheit beginnt im Kopf‘ Seine Antwort darauf sind Dinge, wie innere Ruhe, Freiheit, Glück, Wohlgefühl und Harmonie.
4) Nachwort
Das Buch „Gelassenheit beginnt im Kopf — So entwickeln Sie einen entspannten Lebensstil“ von Thomas Hohensee ist sehr lesenswert. Es ist eine bereichernde Lektüre für jeden Menschen. Das Buch ist unkompliziert geschrieben und deshalb auch sehr gut zu lesen. Für mich ist es eine Lektüre, die ich gerne weiterempfehle, da jeder davon etwas profitieren kann.
Neugierig geworden? Viel Spass beim Lesen.
Kurzbeschreibungen unserer TeilnehmerInnen der LSB-Ausbildung.